Rollentausch by Lindsay Gordon

Rollentausch by Lindsay Gordon

Autor:Lindsay Gordon
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
ISBN: 9783838717630
Herausgeber: Lübbe digital
veröffentlicht: 2012-01-25T23:00:00+00:00


Nach diesem Experiment dachte ich, es sei unmöglich, meine Erregung bis zum Wochenende zu unterdrücken. Allerdings kann eine Woche mit Korrigieren von schrecklichen Aufsätzen jede Leidenschaft töten. Daneben musste ich noch die spezielle Ausrüstung kaufen und einen Ort finden – gar nicht so einfach. Gut, ich konnte im Notfall noch immer auf das Schlafzimmer zurückkommen, aber ich wollte Jakes Fantasien befriedigen, nicht meine. Deshalb musste ich meine Angst, es in der Öffentlichkeit zu treiben, überwinden.

Ich hatte schnell entschieden, dass der Park aus den gleichen Gründen nicht infrage kam, die ich Jake gegenüber genannt hatte, als er mich gegen das Vogelhaus nagelte. Er war zu öffentlich und deshalb zu riskant. Analsex mit einem Dildo ist sicherlich nicht der Stoff, aus dem diskrete Quickys sind.

Andere Optionen, wie das leer stehende Theater, das Kino oder öffentliche Toiletten schieden schnell aus. Letztere, weil die öffentlichen Bedürfnisanstalten zu eklig waren. In den Toiletten von Pubs, Clubs oder Restaurants herrschte zu viel Publikumsverkehr. Ich war ziemlich ratlos, bis sich eine Chance am Freitagnachmittag auftat. Ich ging zum Kunstraum unserer Schule. Und da war sie: Die perfekte Location diesseits der Fidschi-Inseln – perfekt auf einem Poster abgebildet.

Jake protestierte heftig, als ich ihn Samstagmorgen aus dem Bett trieb und in ein Taxi verfrachtete. Er bemerkte nicht einmal den langen Ledermantel, den ich anstelle der gewohnten T-Shirts und Jeans trug.

»Die Tategallery«, sagte er sauer. Kunstbetrachtung war nicht gerade seine Sache. Vermutlich auch nicht die spezielle Installation, zu der wir unterwegs waren.

Jake folgte mir verwirrt über die Straße und entlang der altmodischen Eisenzäune zu einer glänzenden spiegelnden Box, die aus dem Bürgersteig ragte wie ein Weltraum-Obelisk. Ich vermute, dass Jake dachte, wir würden mit unserer Halloween-Show warten, bis es dunkel geworden war, aber sicher nicht am helllichten Tag.

»Du zuerst.«

Ich zog am Türgriff und gab den Blick frei auf eine Edelstahl-Kombination von Waschbecken und WC, umweht von einem blumigen Lufterfrischer.

Jakes Augenbrauen verschwanden unter seinem Haaransatz, als er die Box betrat. Ich schlüpfte hinter ihm hinein.

Unscheinbare Box von außen, aber von innen ...

»Wie originell, ein Goldfischglas!« Jake starrte durch die transparenten Wände nach draußen auf die Prozession von Touristen, die in die Tate Gallery strömten. »Großartig. Du kannst vor jedem pissen, und keiner kriegt es mit.«

Ich hoffte, dass es wirklich so war. Dabei hatte ich natürlich nicht vor, ihm beim Pinkeln zuzuschauen. Obwohl es uns nicht möglich gewesen war, von draußen in die Box zu sehen, übertrumpfte meine Paranoia wieder einmal mein Selbstbewusstsein. Was wäre, wenn ein Schalter beim Eintreten aktiviert wurde und uns der Welt präsentierte? Was wäre, wenn die Leute Schlange standen und sich die Nasen am Glas platt drückten? Ich zitterte beim Gedanken an Filmcrews und Zeitungstitelzeilen: »Unanständige Dildo-Diva bei unzüchtigem Sex in öffentlichem Pissoir vor der Tate Gallery erwischt«.

Jake hatte diesbezüglich keinerlei Skrupel. »Ich finde das toll, Lucy!« Er beugte sich über das glänzende Waschbecken und streckte einer Gruppe von Mänteln draußen die Zunge heraus. »Hey, ihr Wichser!«

Ich glaube, das Ausmaß der ganzen Situation wurde ihm erst klar, als er den Widerhall seiner heiseren Stimme hörte. »Was meinst



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